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Auslesen von Speichermedien und Data-Recovery

Auslesen von Speichermedien und Data-Recovery

Auslesen von Speichermedien

Es gibt Momente, da will man seine alten Speichermedien nochmal schnell auslesen, bevor sie den Geist aufgeben. Bei mir z.B. die alten SyQuest Medien, also Laufwerk eingebaut, Medium ins Laufwerk, und nun?

fdisk -l

fdisk -l versucht die Partionstabellen aller angeschlossenen Medien zu erkennen. Sollte das Medium erkennen und anzeigen, was für eine Struktur darauf vorhanden ist, danach sollte das Medium auch richtig gemountet werden können.

mount -t vfat /dev/sdb5 /mnt/medium

Damit kann ein Medium gemountet werden. Jetzt ist es möglich mit mc (Midnight Commander) das Medium auszulesen.

Es gibt dann allerdings Momente, wo mc versagt, da das Medium doch schon Schaden genommen hat frowning smiley hier hilft dann dd weiter

dd if=/dev/sbd of=/tmp/medium.dat conv=noerror,sync

wobei if=<quell-gerät> und of=<ziel-gerät>

conv ist hier die Hilfe schlecht hin, treten Fehler bei Auslesen auf, wird mit noerror darüber hinweggesehen, mit sync bleibt die Struktur erhalten d.H. am Ende erhält man eine Datei, die genau das enthält, was das Medium enthält. Fehlerhafte Sektoren werden einfach mit Nullen gefüllt. Jetzt kann die Medium Datei einfach als loop-device eingehängt werden.

Nachtrag: Das selbe mit dd_rescue

dd_rescue /dev/sbd /tmp/medium.dat
 dd_rescue <quell-gerät> <ziel-gerät>

Man kann bei dd_rescue auf alle Parameter verzichten. Kaputte Sektoren werden überlesen und als Lücke ins Ziel-Gerät geschrieben. Zudem gibt es eine Statusanzeige, der man zwar nicht entnehmen kann wie lange man noch warten muss, aber man erkennt, wie weit der Prozess schon fortgeschritten ist.

mount /tmp/medium.dat -o loop,ro /mnt/medium

Und Voila, das Medium kann trotz Fehler ausgelesen werden. Bei Executables ist ein Lesefehler verheerend, aber bei Daten, worum es ja meist geht, ist ein Lesefehler leicht zu verschmerzen.

Lars: Bis jetzt nur auf meinen alten SyQuest Wechselmedien getestet und das war sehr hilfreich, noch nicht auf CD/DVD/Zip/Platten oder MemorySticks... Da traten bis jetzt selten Fehler auf. Desweiteren braucht man natürlich Platz, sehr viel Platz in /tmp oder wo auch immer. mindestens so viel, wie das Medium groß ist. Also bitte nicht unbedingt geeignet um eine alte 250GB Platte auszulesen. Pah, mittlerweile sind Terabyte Platten erschwinglich (1TB <100€) somit kann man auch 1TB Platten einfachst kopieren, es dauert nur das Auslesen entsprechend lange.

Auslesen von CDs/DVDs

Für CDs/DVDs gibt es ein eigenes GUI Tool, das ich jedem ans Herz lege: dvdisaster de Damit lassen sich alte Silberscheiben entweder per Prüfsummen vor Datenverlust schützen, oder direkt auslesen. Treten Lesefehler auf, wird erstmal an einer anderen Stelle der Disk versucht weitere Daten zu lesen.
Das Ergebnis ist ein ISO Image, das kann einfach per:

 mount isofile /dev/sonstwohin -o loop

gemountet werden kann.

In meinem Fall ganz interessant, bei einer älteren CD, ließen sich die letzten 10% der Disk partout nicht auslesen.

Siehe auch

Links

dd rescue, dd with more rescue features

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zuletzt geändert am 28.08.2009 17:45 Uhr von Elsni
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