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Linux beherrscht die Möglichkeit mit dem ganzen System einfach umzuziehen. Egal ob ein neuer Computer oder nur eine größere Festplatte. Dabei braucht man nur einen anderen Rechner im Netz der genügend freien Plattenplatz hat oder eine externe Festplatte.
Warum sollte die mühsam eingerichtete Software also nicht auch woanders ihren Dienst verrichten?
Ein Umzug mit Linux ist eigentlich ganz einfach, die alten Dateien zusammenpacken, kopieren, auspacken, bootloader einstellen, neues System booten, fertig.
Ok, ganz so einfach ist es doch noch nicht.
Schlaue Leute gehen bei und manipulieren den Kernel soweit, dass er für genau das eigene System abgespeckt wurde. Desweiteren werden Gentoo-Linux User CFLAGS in /etc/make.conf
eingetragen haben, die etwas mehr Performance durch entsprechende Compiler switches bringen (sollen).
Gleich vorweg, ist das alte System ein AMD (K6, Athlon, ...) und 3DNow! aktiv und das neue System ein Intel kann man an diese Stelle gleich aufgeben und neu installieren, die hier beschriebene Technik wird nicht funktionieren. Das liegt nicht an Linux selbst, sondern laste ich Lars eher Intel/AMD an, die unfähig sind Ihre Prozessoren so zu erstellen, das x86 Erweiterungen (MMX, 3DNow!, SSE...) emuliert werden können bzw. kompatibel sind.
Ein Umzug funktioniert nur:
von Prozessor |
nach Prozessor |
Kommentar |
AMD |
AMD (>= das selbe Modell) |
Die neueren Prozessoren sind immer voll rückwärts kompatibel |
Intel |
Intel (>= das selbe Model) |
dito |
Intel |
AMD (>=neueres Modell) |
Hier muss man gucken, was der Intel alles konnte (MMX, SSE, SSE2, SSE3) |
Pentium III |
Celeron I, K6 III |
Der Celeron I und der K6-III beherrschen nur MMX, aber kein SSE wie der Pentium III das gibt Illegal Instructions |
Athlon64 |
Core Duo |
Der Core Duo beherrscht kein 3DNow! |
Da die meisten Nutzer aber eher auf ein neueres System mit dem selben Prozessor umziehen, funktioniert die Methode meist trotzdem.
Ist bis hier alles positiv verlaufen? Gut. Zeit für einen Kaffee.
Hat der alte Rechner nur IDE Laufwerke(PATA), der neue aber S(erial)ATA, sollte man nochmals einen neuen Kernel auf dem alten System backen. Also:
cd /usr/src/linux make menuconfig
Kernel until 2.6.18
Device Drivers ---> SCSI device support ---> <*> SCSI device support <*> SCSI disk support [*] Probe all LUNs on each SCSI device SCSI low-level drivers ---> <*> Serial ATA (SATA) support <*> Intel PIIX/ICH SATA support <*> NVIDIA SATA support
Kernel since 2.6.19
Device Drivers ---> SCSI device support ---> <*> SCSI device support <*> SCSI disk support [*] Probe all LUNs on each SCSI device Serial ATA (prod) and Parallel ATA (experimental) drivers ---> <*> ATA deiver support <*> Intel PIIX/ICH SATA support <*> NVIDIA SATA support
Je nachdem welchen Chipsatz man hat (Intel oder NVidia), das richtige auswählen. Logisch.
Kernel bauen
make make modules_install
und installieren
cp /usr/src/linux/arch/i386/boot/bzImage /boot
Da meist nicht mehr genügend Platz auf der eigenen Platte ist, das Storagedevice mounten.
mount /mnt/storage cd / mount /boot tar czpfv /mnt/storage/boot.tar.gz boot tar czpfv /mnt/storage/rootdisk.tar.gz bin dev etc lib root sbin share tmp usr var tar czpfv /mnt/storage/usersw.tar.gz home opt
Das v kann auch weggelassen werden, dann erzeugt der Packvorgang keine Bildschirmausgabe.
Siehe dazu auch: PackerAnwenden
p im Parameterfeld von tar ist GANZ WICHTIG, der besagt, das alle Rechte der Datei beibehalten werden. Ohne diesen Parameter kann man gleich nochmal von vorn beginnen mit Packen.
Auf dem Storagedevice gibt es jetzt 3 *.tar.gz Dateien, die unterschiedlich groß ausfallen. Falls noch mehr Verzeichnisse im root Verzeichnis liegen, diese nach der selben Methode kopieren.
umount
aus dem root Verzeichnis ausgetragen werden.
Das Storagedevice an den neuen Rechner anschliessen, Mit Knoppix CD oder Gentoo Installations CD den Rechner hochfahren, eine Shell starten, dann die neue Festplatte einrichten mit z.B. cfdisk
Ich Lars bevorzuge eine Partion für /boot mit 100MB und große logische Partion mit dem Rest, Swap lege ich als Datei an, die kann nämlich wachsen...
Die neuen Partion formatieren
mkfs.ext2 -L boot /dev/sda1 mkfs.ext3 -j -L root /dev/sda5
Wir wechseln in das root Verzeichnis der neuen Festplatte und starten das Auspacken.
tar xzf /<entsprechender Pfad>/boot.tar.gz tar xzf /<entsprechender Pfad>/rootdisk.tar.gz tar xzf /<entsprechender Pfad>/usersw.tar.gz
Man kann auch [*tar xzfv*] verwenden, dann sieht man was passier und es ist nicht so langweilig.
Jetzt müssen unbedingt noch ein paar Dateien manipuliert werden, damit beim nächsten booten keine gravierenden Mängel auftreten.
Datei |
Was ist zu tun |
/proc |
Diese Directories unbedingt anlegen, sie dürfen nicht mit kopiert werden. |
|
Alle Module auskommentieren, wo man weiß das sie nicht zur neuen Hardware passen. |
|
Das neue Partionsmodell eintragen |
|
Im Grub Menü die Daten eintragen, wie/wo die Bootdaten, Kernel sind. |
|
Hier die Platte eintragen, von der gebootet werden soll, also etwa: (hd0)<tab>/dev/sda |
Evtl. xdm noch aus den Runlevels entfernen, da neue HW meist auch neue Grafiktreiber nach sich zieht und somit Xorg erstmal nicht laufen sollte.
grub-install --no-floppy --root-directory=/mnt/gentoo /dev/sda
Ja ich will Grub im MBA. Die Dateien kopiert Grub nach /mnt/gentoo/boot/grub.
Du hast kein Grub? Selbst schuld, Pech, weiß ich leider nicht. Ließ die Gentoo Anleitung.
OK: The file /boot/grub/stage1 not read correctly Bei mir war es die device.map, die auf ein falsches Laufwerk zeigt
Rechner rebooten, Knoppix CD oder Gentoo Installation CD aus dem CD Fach entfernen und Rechner neu starten.
Beten das alles geklappt hat, es sollte sich nach kurzer Zeit der Login: melden.
Wenn nicht, hilft vielleicht die chroot Umgebung der Gentoo Installation CD, dazu:
mount /dev/sda5 /mnt/gentoo mount /dev/sda2 /mnt/gentoo/boot mount -t proc proc /mnt/gentoo/proc mount -o bind /dev /mnt/hda5/dev chroot /mnt/gentoo /bin/bash env-update source /etc/profile
Das einzige, was hier in einer chroot Umgebung nicht klappt ist den Bootloader zu installieren.
Neue Hardware läuft, Linux System kommt in der Console hoch.
/etc/modules.autoload.d/kernel-2.6
Module eintragen
/etc/fstab
stimmen alle Platten?
/etc/make.conf
die USE Flags/CFLAGS anpassen. Nettes Tool dafür:
Hier mal eine kurze Auflistung was ich Lars so alles falsch gemacht hatte.
Was |
Solution |
beim packen Rechte vergessen |
tar czpf die Rechte werden mit p kopiert. |
Hänger nach dem Booten in udev |
unbedingt das /dev Directory mit kopieren |
Hänger nach localmount |
Vergessen nicht mehr vorhandene Partionen aus der |
grub blieb hängen |
in der /boot/grub/grub.lst die falschen Partionen ausgewählt für root, hier ist die Partionsbenamsung eine echte Herausforderung (hd0,...) |
Fehlermeldungen wie diese: "Error, do this: mount -t proc proc /proc" |
Einmal prüfen, ob /proc wirklich leer ist. |
Fehlermeldungen wie diese: "/dev/zero does not exist" |
Gerne bei udev Problemen. Nachprüfen, ob /sys existiert, wenn nicht anlegen. Ja ne, ist klar, /sys und /dev/zero gehören zusammen |
Kernel panic, can't find root hd0,0 |
Treiber passt nicht, richtigen Treiber in Device Drivers -> SCSI device support -> SCSI low-level-drivers oder in Device Drivers -> Serial ATA and Parallel ATA drivers wählen (NICHT als Modul sondern als <*> markieren!) |
Ok, ich hätte auch ein neues frisches System installieren können, aber dafür hätte ich mich komplett durch die sehr gute Gentoo Anleitung quälen müssen. Dafür war ich einfach zu faul.
Jetzt habe ich mein altes gut lauffähiges Gentoo Linux zurück mit allen alten Problemen dafür aber auch mit allen alten Programmen und allen Einstellungen und wer schon mal ein System durch einen Plattencrash verloren hat, der weiß auch wie wertvoll die alten Einstellungen sind. Jetzt geht es an die Hardware Anpassung, als erstes Xorg...
Gleich mal das System auf Stand bringen
emerge -u --deep --newuse world...
In diesem Sinne.
Wer selbiges mit Windows XP + M$ Office versucht, das klappt auch, nur muss man dann innerhalb von 3 Tagen gleich 2x bei M$ anrufen und Windows aktivieren dann M$ Office aktivieren. Dann klappt das kopieren nicht mit tar sondern nur mit dd if=/dev/hda ...
und anschließendem Vergrößern der Partion mittels qtparted von Knoppix aus oder PartitionMagic.
Und wenn M$ Vista kommt, muss sowieso alles neu installiert werden. Wozu? Für noch mehr bunt und 3D!
Ich will jetzt auch erstmal eine neue coole 3D Oberfläche
ACCEPT_KEYWORDS="~x86" emerge beryl
Oder doch compiz?
ACCEPT_KEYWORDS="~x86" emerge compiz
Ach, eigentlich reicht mir 2D
p.s. lt. Murphy: Was schief gehen kann, geht schief!